Liedermacher Slam am 13. Oktober

Lange hat die Gerüchteküche vor sich hin gebrodelt, nur die Zuschauer der bisherigen Slamevents wussten bislang Bescheid, und die ganz Ausgefuchsten, die hier in die Termine geschaut haben. Nun lüftet sich der Mantel des geheimnisvollen Schweigens: Würzburg hat eine NEUE, nie dagewesene Veranstaltung, sie nennt sich Liedermacher Slam.

Wie auch beim Poetry Slam handelt es sich um einen Kampf der Künste, in diesem Fall mit Musik. Solokünstler und Duos bieten selbstkomponierte und selbstgetextete Lieder dar, die dem Publikum zur Bewertung vorgerockt werden.

Zur Premiere am 13. Oktober stehen diese fantastischen Künstler auf der Bühne:

Der Weiherer aus München. Er spielt Gitarre, Mundharmonika und singt in reinstem Oberbayrisch. Ein waschechter Liedermacher halt. [Homepage]

Andy Sauerwein aus Würzburg. Der umtriebige Moderator der Würzburger Comedy Lounge bietet Klavierkabarett vom Feinsten, fährt Bobby Car und gefällt den Kritikern. Er wurde für den Kabarett Kaktus 2010 nominiert. [Homepage]

sALAM mINIMAL aus Bamberg. Marie und Flo spielen Hackbrett, Akkordeon, Gitarre, Fußtrommel, 20 andere Instrumente und singen in 100 Sprachen. [Myspace-Seite]

Nikita Gorbunov reist vom Kopfbahnhof Stuggart aus an, entstammt der Slamszene und ist Urenkel des russischen Schriftstellers Lew Kopelew, bietet Melancholie mit Gitarre und Geschichten mit Effektgerät.

Dies Line-Up reicht völlig aus, um einen musikalisch vielfältigen Abend mit Unterbrechungen durch schnoddrige Moderationen zu erleben. Über weitere Anmeldungen (2 gingen noch) aus Würzburg selbst würden wir uns allerdings sehr freuen!

Weitersagen, weitertragen, kommen, schauen, glücklich sein.

13. Oktober 2010 – Posthalle – Doors 19.30 – Show 20.15 Uhr

Slam am 5. September

Und weiter geht’s. Im Understatement geübt, wird der 5. Geburtstag des Würzburger Slams nicht an die große Glocke gehängt. Wir machen einfach weiter wie immer, denn wenn auch der Rahmen stets in etwa derselbe ist, erneuert sich das Programm gewohnheitsgemäß von Slam zu Slam um 100 %.

Eine große Änderung zu dieser Saison sollte man sich allerdings einprägen: auf vielfachen Zuschauerwunsch verlegen wir den Slam um eine halbe Stunde vor. Einlass ist nun schon um 19.30 Uhr, Beginn kurz nach 20 Uhr. Dann geht’s auch vor Mitternacht ins Bett.

Weshalb wir dieses Mal Franzi Röchters fleischlosen Poetry Slam zelebrieren, ist hier erklärt und bald auch der städtischen Presse zu entnehmen.

Nun aber zum Wichtigsten, nämlich dem Line-Up. Am Sonntag freuen wir uns über folgende Persönlichkeiten auf der Bühne:

Sophie Paßmann,  minderjährig und aus Freiburg
WortArtiG aus dem Karlsruher Slaminventar
Maurice Meier, ebenso
Michael Jakob, zweifacher Frankenslam-Champ
Marion Raidt, geheimnisvolle Fremde aus Heidelberg
Loony Lorna, anglizistisches Kuriosum der fränkischen Slamszene

Am Abend wird sich die Liste durch Spontananmeldungen und eventuelle Mitbringsel in Form von Slammern aus Ludwigsburg ergänzen, woher der Slammaster anreisen wird.

Es wird spannend. Kind, Kegel und Kollegen gerne mitbringen.

Nullkommafünf

Der erste Würzburger Dead Or Alive Slam ist Geschichte – und zwar eine, die weitergeschrieben wird. Schon in der ersten von insgesamt drei After Show Locations einigten sich Slammer, Schauspieler und Entscheidungsträger des Theaters, die Veranstaltung mit den Prädikaten „rockbar“, „höchst wertvoll“ und „fortsetzungswürdig“ zu versehen. Im Choko Chanel brandete gar weit nach Mitternacht nach einer Spontanansprache eines Schauspielers noch einmal wohltuender Beifall auf. Und zwar nicht NUR, weil es plötzlich wieder Pommes gab.

Schon bei der Vorstellung der Teams war zu spüren, dass der Abend ein ganz großer werden würde. Die Vorschusslorbeeren, die das Publikum durch seinen Willkommensapplaus verteilte, standen den Dichtern gut zu Kopfe, ohne allzusehr nach innen zu dringen.

Die Konsequenz waren acht Vorrundenbeiträge, von denen jeder für sich ein Highlight darstellte, was auch die Jury in ihrer Wertung spiegelte. Nach Runde 1 führten die Lebenden mit  4,5 Punkten vor der toten Dichtern – und noch vier Finalbeiträge standen aus.

Harry Kienzler und Thomas Brandt taten ihr Bestes, um die Führung aufrecht zu erhalten, doch Heinrich Heine und Sarah Kane texteten sich in den Duellen nach vorne. Fast hätte es gereicht. Hätten wir einen Dramaturgen für den Abend engagiert, er hätte das Finale nicht besser in Szene setzen können. Erst nach dreimaligem Nachrechnen traute sich der Moderator schließlich, das Ergebnis zu verkünden. Die Mannschaft der Lebenden gewann mit 158 zu 157,5 Punkten!

Unmittelbar danach zeigten jedoch die Schauspieler, dass sie in der Kunst des Verbeugens die Nase ganz weit vorne haben. Vielleicht sollte man da mal einen Workshop besuchen.